Am Dienstag, den 22. März 2022 um 17:00 laden wir herzlich zur Lesung ins Cosy Corner 1717 (Hauptstraße 380, 53639 Königswinter) mit Verlegerin Dr. Gerit Sonntag (Magas Verlag).
Gelesen wird aus den beiden deutschen Erstausgaben „Warum Stillen politisch ist“ und „Was im Wochenbett wichtig ist“. Die Verlegerin stellt ihr Verlagsprogramm vor, dass unter dem Motto „Bücher, die Frauen stärken“ wichtige Werke zur körperlichen Selbstbestimmung ins Deutsche übersetzt.
Während die beiden genannten Titel klar dem Thema Mutterschaft zuzuordnen sind, sind die Bücher nicht nur für Mütter interessant.
Gabrielle Palmer, die Autorin von „Warum Stillen politisch ist“ hat u.a. für die WHO und UNICEF gearbeitet und in Mozambik und China gelebt. Sie ist der festen Überzeugung, dass eine weltweit verbesserte Stillpraxis den Großteil unserer derzeitigen Probleme in den Griff bekommen könnten: Überbevölkerung, Fettleibigkeit, Allergien, psychische Gesundheit.
„Von Zeit zu Zeit treffe ich auf Leute, die sagen: „Ach ja, der Nestlé-Boykott. Meine Mutter hat das gemacht, sie wollte damals keinen Néscafe im Haus haben oder mich deren Schokolade essen lassen. Diese Firma hat armen Müttern Milchpulver aufgedrängt, nicht wahr und sie haben es mit schmutzigem Wasser vermischt und die Babys sind gestorben. Das war schrecklich, nicht wahr?“
Manche Leute gehen davon aus, dass das „Problem mit der Säuglingsnahrung“ durch den Nestlé-Boykott gelöst wurde. Doch die skrupellose und unethische Vermarktung von Babymilch findet immer noch statt, und sie ist heute weitaus raffinierter als früher…..“
Sophie Messager, die Autorin von „Was im Wochenbett wichtig ist“, ist aus Frankreich und lebt mit ihrem chinesischen Ehemann in England. Dort hat sie in Biologie promoviert. Durch die Geburt ihrer drei Kinder hat ihre Leidenschaft für vorgeburtliche Kulturpraktiken entdeckt und hat sich zur Doula und Trageberaterin ausbilden lassen. Neben einer Reiki Ausbildung hat sie außerdem die aus Südamerika stammende Rebozo-Technik erlernt, die sie gerne bei Frauen vor und nach der Geburt anwendet.
„Rituale sind ein sehr wichtiges Element einer Kultur, und in jeder Gesellschaft gibt es Übergangsrituale. Sie nehmen Bezug auf Veränderungen im Lebenszyklus und in der gesellschaftlichen Stellung und verbinden so die physiologischen und die sozialen Aspekte im Leben eines Menschen. Die Geburt stellt für eine Frau einen bedeutenden Übergang im Lebenszyklus dar, ganz gleich, welcher Kultur sie angehört.
In der Schwangerschaft konzentriert sich alles auf die Geburtsvorbereitung, die Bedeutung der Nachgeburtszeit wird oft unterschätzt. Wie die Mutter das Wochenbett erlebt, kann Konsequenzen für die langfristige Gesundheit von Mutter und Kind haben.
Wir alle wissen, wie anstrengend das Leben frischgebackener Eltern ist, und es gibt viele Memes und Witze über den Schlafmangel, unter dem sie leiden. Doch anscheinend fehlt es an der Erkenntnis, dass man sich mit Erschöpfung nicht einfach abfinden muss. Extreme Müdigkeit lässt sich verhindern oder zumindest minimieren, wenn man die richtige Unterstützung bekommt.
Was wäre, wenn wir Wöchnerinnen gut betreuen würden? Eine gute Fürsorge würde sich nicht nur unmittelbar auf das Wohlergehen der jungen Mutter, ihres Partners und ihres Säuglings auswirken, sondern hätte auch die Kraft, die Gesellschaft insgesamt zu verändern. Wöchnerinnen, die gut betreut werden, können sich besser um ihre Neugeborenen kümmern. Und damit würde langfristig eine humanere Gesellschaft heranwachsen.
Wenn genügend Wöchnerinnen die transformierende Wirkung nachgeburtlicher Unterstützung erfahren, dann wird sie vielleicht auch in unserer Gesellschaft wieder normal.“
Es verspricht ein vielseitiges und abwechslungsreiches Hörerlebnis zu werden und wir freuen uns, wenn sie mit von der Partie sind.
Es gelten die in der Gastronomie die üblichen 2G Regeln.
Um Anmeldung wird gebeten unter info@geburtshilfe-und-familiengesundheit.de